Eine typische dieser Aufnahmen hier bildet eine zweihunderfünfzigstel Sekunde der Realität ab. Das ist eine enorm kurze Zeit.
Im Gegensatz dazu entsteht das Bild, wie ich es während der Aufnahmen wahrnehme, in meinem Kopf in Minuten oder Stunden. Meist weicht das Resultat der Fotografie von meinen Vorstellungen, die ich während der Aufnahme habe, deutlich ab. Ich nehme schließlich nicht nur 1/250 Sekunde wahr, sondern eine wesentlich längere Zeitspanne. Und für meine Wahrnehmung ist es völlig unerheblich, ob gerade im Moment der Aufnahme eine Haarsträhne hier oder da liegt, das Auge halb offen oder geschlossen ist oder ein Sprung schon halb vorbei ist. Im Geist abgespeichert bleibt der perfekte Moment.
Um den perfekten Moment im Bild darzustellen, passe ich die Fotografie in der »Postproduction« meinen Vorstellungen an. Das geht von Anpassungen des Bildausschnitts über Veränderungen der Farbtemperatur, Kontrast, Farbe, Sättigungen und Änderung des Looks hin zu den klassischen Retuschearbeiten.
Mit Geduld und Glück entsteht dann ein Bild, welches dem gewünschten Bild in meiner Vorstellung nahe kommt.
